Ein Leben im Rhythmus der Gezeiten. So sieht die Arbeitsalltag der Austernfischer von Sylt aus. Im Wattenmeer der Blidselbucht, zwischen Kampen und List, stehen die Austernbänke von Deutschlands einziger Austernzucht. Seit 7 Jahren kümmert sich Christoffer Bohlig um die edle Meeresfrucht: Alles per Hand, mit reiner Muskelkraft und das bei Wind und Wetter. Ein Job für Männer, die die Natur lieben und ordentlich zupacken können. „An die 300 Tonnen Austern haben wir im Watt. Jede Tonne wird bis zu 20 mal in die Hand genommen. Bodybuilding brauchen wir nicht mehr“, erzählt der Austernfischer und Betriebsleiter. Die Liebe zum Meer hat den studierten Verfahrenstechniker nach Sylt geführt. Zusammen mit seinen Mitarbeitern sorgt er für die ständig steigende Nachfrage auf dem Festland und natürlich auf der Insel selbst.
Die auf Sylt kultivierte Pazifische Felsenauster muss jedes Jahr über Winter an Land geholt und in speziellen Becken vor Eis und Frost geschützt werden. Ab Anfang März beobachtet Christoffer Bohlig die im Watt lebenden Organismen. Erst das Auftauchen eines bestimmten Wattbewohners zeigt ihm: Der Winter ist vorbei und die Austern können raus. Wachsen können die Schalentiere nur im nährstoffreichen Nordseewasser. Und selbst dann brauchen die winzigen Setzlinge drei Jahre, bis sie erntereif sind. In den kommenden Wochen stellen die Fischer die Bänke auf, bringen 2 Millionen Austern ins Watt und sorgen für optimale Wachstumsvorraussetzungen. Denn spätestens im Sommer zur Hochsaison gehören Austern für viele Syltgäste zum Urlaub einfach dazu.
[panel panel_heading=”Produktion” panel_text=”Autorin: Inga Golde
Kamera: Rudolf Fromeyer, Christian Rohwer, Hermann Oehlert
Schnitt: Claire Walka
Redaktion: Christian Pipke – NDR” panel_color=”panel-default”/]