350 Euro Miete für ein zwölf Quadratmeter großes Zimmer – wer in Kiel auf Wohnungssuche geht, stößt häufig auf solch überteuerte Angebote.
Davon kann Norbert Piotrowski ein Lied singen: Der 32-jährige Student wohnt zwar schon in Kiel, kann sich aber seine aktuelle Wohnung, die er mit Freundin Mia teilt, künftig nicht mehr leisten. Doch günstigen Wohnraum in Uni-Nähe wünscht sich fast jeder der rund 30.000 Menschen, die zur Zeit in Kiel ihr Studium absolvieren.
„Ohne die richtigen Beziehungen oder genügend Geld in der Tasche ist die Wohnungssuche hier der Horror“, sagt Nobert, der bereits diplomierter Geograph ist und nun auf Lehramt studiert. Selbst mit seinen Nebenjobs als Roadie in der Sparkassen-Arena-Kiel und mit Wohnzimmerkonzerten, die der leidenschaftliche Musiker gibt, kommt nicht genügend Geld zusammen.
Bei einer Veranstaltung wurde der gebürtige Hannoveraner vor einigen Wochen auf ein besonderes Projekt des Studentenwerks Schleswig-Holstein aufmerksam: Wohnen für Hilfe. Hier werden Studierende an Familien, Ehepaare und allein stehende Senioren vermittelt, die ein Zimmer zur Verfügung stellen. Statt Miete zu bezahlen, leisten die Studenten verschiedene Arbeiten in Haus und Garten, passen auf die Kinder auf, versorgen die Tiere oder sind einfach nur eine nette Gesellschaft – je nach Absprache mit den jeweiligen Vermietern.
„Ich finde diese Kombination großartig“, sagt Norbert. „Es ist ein Geben und Nehmen und kann für beide Seiten sehr bereichernd sein.“
Doch ob das Studentenwerk auch für Norbert den passenden Wohnpartner parat hat? Die Reportage begleitet ihn bei seiner abenteuerlichen Suche nach einem neuen Zuhause.
[panel panel_heading=”Produktion” panel_text=”Autorin: Verena Künstner
Kamera: Rudolf Fromeyer
Schnitt: Moritz Ohlsen
Redaktion: Christian Pipke – NDR” panel_color=”panel-default”/]